Das heute Morgen geschossene Foto von Kurt erweckt den Anschein, er habe bereits gewusst, dass er nicht mitkommen würde....
Heute, am ersten Schultag nach den Sommerferien, blieb Kurt noch Zuhause. Der erste Tag ist erfahrungsgemäß immer unruhiger und chaotischer und das möchte ich für Kurt nicht. Er wird aber nächsten Montag die Kinder begrüßen, welche sich schon sehr auf ihn freuen und heute viel gefragt haben.
Das heute Morgen geschossene Foto von Kurt erweckt den Anschein, er habe bereits gewusst, dass er nicht mitkommen würde....
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Heute war in Wuppertal einer jener schwül-warmen, diesigen Tage, an denen die Sonne gar nicht so recht hervor kommen mag, die Hunde sich so wenig wie möglich bewegen wollen und ich mich ihrem Wunsch nur all zu gerne anschließe. Dennoch haben wir einen kleinen Spaziergang gemacht. Dabei wurde ein Teil des Maisfeldes zerlegt und eine Bank für eine kleine Fotosession besetzt. Anschließend musste ich einen kleinen Einkauf erledigen und da es zu warm war, um die Hunde im Auto zu lassen, griff ich auch die mitlerweile gut trainierte Methode zurück, die Hunde an der Rücksitzlehne des Autos anzubinden und die Heckklappe offen zu lassen. (Selbst, wenn einer der Beiden herausspringen sollte, ist die Leine lang genug, dass er sich nicht stranguliert. Und ich habe auch keine Sorge, dass jemand sie zu füttern versucht: Blue würde diese Versuche im Ansatz sehr effektiv zu verhindern wissen...). Ich bin stolz auf Kurt, dass er das Alleine-Bleiben schon so vorbildlich und entspannt beherrscht. Liebe Freunde, gerade eben erst entdeckte ich in der Juni-Ausgabe unserer Schulzeitung „Morgenstern“ (Heft Nr. 134) einen Artikel über SCHULHUND KURT geschrieben von einer ehemaligen Schülerin unserer Schule: Carina Vöge. An dieser Stelle möchte ich ihr für ihre Arbeit danken. Er ist mit so viel Begeisterung und Freude geschrieben, dass ich beim Lesen ganz aufgeregt wurde. Kurt lag dabei zu meinen Füßen, schnarchte leise und bekam von meinem breiten Grinsen gar nichts mit. Wenn er wach ist, werde ich es ihm aber sicherlich vorlesen. Tja, und diesen wirklich schönen Artikel möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Lest selbst! SCHULHUND KURT von Carina Vöge Ich bewege mich mal wieder durch die Weiten des Internets. Ich las immer wieder das Gleiche, es wurde etwas mühselig. Da waren zwei Leute, die ihre Sprüche-Schlacht machten, um es dem anderen so richtig heimzuzahlen. Es gab aber auch Leute, die ihre Trauer auslebten, und andere, die ihr Essen posteten. An einem Gericht blieb ich hängen. Es war von keinem anderen als von Niko Gorrissen [Unserem Hausmeister. Anm. von R. Tolksdorf]. Lecker, dachte ich mir, aber es war gemein. Ich hörte meinen Magen knurren, wollte aber nichts mehr essen. Es war einfach zu spät. Meine Internet-Reise ging nach einer kurzen Weile weiter, und ich stolperte wie durch Zufall über den „Schulhund Kurt“. Immer wieder besuchte ich diese Seite. Denn diese Idee gefiel mir sehr gut, und ich konnte mir vorstellen, dass es eine tolle Wirkung auf die Schüler haben würde. Wie weit die Wirkung aber gehen sollte, wusste ich noch nicht. Ich machte es mir zum Hobby, immer wieder im Internet nachzulesen, was Schulhund Kurt alles so erlebte: Wo er spielte und wie er seine Arbeit mit den Kindern erlebte. Auch meine Freunde auf Facebook waren allein schon von der Idee eines Schulhundes begeistert. In meinem Haushalt sind es Hasen, die unseren Alltag begleiten. Da wir sie nach Geschlechtern trennen mussten, hatte das einzige „Männchen“, wir nennen ihn Safa, gewisse „Bonus“-Programme, damit er sich nicht langweilt – so allein in seinem Käfig. So bewegte er sich hin und wieder über meinen Schreibtisch, während ich mich durch diesen Text arbeitete oder eben schaute, was Schulhund Kurt so erlebt hat. Deshalb ist auch Safa, aber ein echter Fan von Kurt! Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass Kurt genauso weiß ist wie Safa, oder dass auch bei mir zu Hause immer Kinder sind. Ich musste mein Nachdenken darüber unterbrechen, da sich der Hase regelrecht auf den Bildschirm stürzte, um das Bild von Kurt zu betrachten. Mein Monitor wackelte gefährlich. Facht ist: Safa, aber auch seine drei Kinder sind Fans von Schuldhund Kurt. Wir bewunderten seine Leine und seine Abenteuer, die er täglich erlebt. Es gehört bei uns zum Programm, dass immer wieder einer der Hasen beim Internet-Surfen mit Kurt dabei sein darf. Schulhund Kurt hat durch sein Herrchen eine Ausbildung zum Therapie-Hund genossen [Und ist immernoch voll dabei. Anm. von R. Tolksdorf]. Kurt wurde früh und behutsam an die Kinder herangeführt. Aber diese wurden auch auf Kurt vorbereitet. So ist es ein wundervolles Miteinander. Kurt unterstützt schon viel durch seine „Anwesenheit“ und Ruhe. Die Kinder basteln ihm schöne Sachen, so dass sich Kurt wohlfühlen kann, was auch gut zu erkennen ist. Privat darf er dann spielen, und zwar mit seinen Hunde-Freunden. Die Klasse hat ihm sogar ein Schild gebastelt, welches aussagen soll, wann Kurt da ist und wann nicht – damit auch die Gäste Bescheid wissen. Kurt scheint einen besonderen Draht zu den Kinderherzen zu haben. Vor Kurzem hat er sogar sein Mäntelchen bekommen, wo offiziell drauf steht, dass er ein Therapie-Hund ist. Natürlich habe ich mich gefragt, wie Schulhund Kurt finanziert wird, wer ihm das Fressen bezahlt und wer bestimmt, was er lernen muss. Ich habe mich auch gefragt, ob Kurt und sein Herrchen überhaupt unterstützt werden [Nein, mein dahingehender Antrag wurde von der Schule leider abgelehnt. Anm. von R. Tolksdorf]. Kurt scheint die Stimmungen der Kinder gut zu spüren und wohl auch in der Lage zu sein, sie zu verändern. Er spielt sogar mit den Kindern in der Kuschelecke auf eine harmonische Weise. Nicht nur als Schulhund leistet dieser kleine Held [Wow, was für ein schöner Titel. Danke! Anm. von R. Tolksdorf] gute Arbeit, sondern auch privat. Und wir dürfen ein Teil davon miterleben – was eine besondere Ehre ist. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Schulhund Kurt und seinem Herrchen. Ich habe aber auch erfahren, dass es noch einen zweiten Hund an der Christian Morgenstern-Schule geben soll [Ja. Schulhündin "Tinka". Sie begleitet Frau W. in der jetzt kommenden 2. Klasse. Anm. von R. Tolksdorf]. Ob man ihn auch sehen kann? Fakt ist aber, dass es solche Dinge wie Schul- oder Therapiehunde sind, die die Christian Morgenstern-Schule zu etwas Besonderem machen. Ein großes Danke an die beiden Herrchen der Therapie-Hunde! Ihr macht die Schule noch schöner für die Kinder [Da bekomme ich wirklich etwas feuchte Augen! Anm. von R. Tolksdorf]. Natürlich wollten die Hasen Kurt auch etwas schreiben. Die Bedienung der Tastatur entwickelte sich zu einem leichten Problem. Aber wir können deutlich sehen. Die Entscheidung, Kurt als Unterstützung auf die Schule zu nehmen, hat nicht nur die Kinder angeregt, sondern auch unsere Hasen, oder? _______________________________________________________________________ .... WOW! Mir fehlen nach der Lektüre etwas die Worte, weil ich vor allem auch überhaupt nicht damit gerechnet habe. Und dann auch noch so viel Lob für uns... DANKE, Carina! Ich bin sprachlos! Im Mai 2015 hatten wir unser zweites Seminar (Basis-Seminar I) bei Cole Canido im Bereich Hundegestützte Pädagogik in der Schule (HuPäSch). Das erste (Orientierungsseminar) war noch ohne Kurt und nun durfte er also erst mals dabei sein. Er machte das schon ganz gut, aber das Wochenende war doch sehr anstrengend. Darum habe ich beschlossen, das nächste Seminar frühestens im späten Herbst 2015 zu machen und Kurt erst mal noch etwas älter werden zu lassen. Als ich hierrüber bei Facebook schrieb, freuten wir uns sehr darüber, eine Antwort von Schulhundkollege Jack Sparrow zu erhalten. Dieser hatte die selbe Ausbildung durchlauf und beruhigte mich, in dem er schrieb: "Hallo Kurt! Ich fand mein erstes Seminar auch total anstrengend! Puuuh, so viele Hunde und so viele Menschen. Nach ein paar Malen weißt du schon, wie das da läuft und es ist nicht mehr so anstrengend." Über diese lieben und aufmunternden Worte haben wir uns sehr gefreut! Themen beim Basis-Seminar I: - Verständigung mit dem Hund - Basissignale - Selbstbeurteilung Signalgebung - Signalgebung, Signalkontrolle - Stresssignale, Stresstypen - Entspannungstraining - Hundeausbildung - Lernen, Belohnung - Praktische Übungen mit dem Hund Einschätzung des Schulhundesteams durch die beobachtende Hundetrainerin: Kurt hat dieses Wochenende wirklich sehr gut gemeistert, obwohl er noch so ein junger Kerl ist. Deine Unterstützung und dein ruhiger Umgang mit ihm haben dabei eine sehr wichtige Rolle gespielt, klasse! Entsprechend seines Alters reagiert er in engen Kontakten oft noch etwas unsicher, was du aber durch ein gutes Management meistens gut für ihn lösen kannst. Deine Hauptaufgabe wird es sein, deinen Hund körpersprachlich noch besser kennen zu lernen, damit du rechtzeitig auf seien Unsicherheit reagieren kannst. Aber da seid ihr ja schon auf einem sehr guten Weg. Um ihn dann durch den Schulalltag nicht zu überfordern, musst du für ihn viele Ruhephasen schaffen. Zusätzlich ist das Erfüllen von arttypischen/individuellen Bedürfnissen eine Grundvoraussetzung für ein "working dog". Schau was er an Vorlieben mitbringt, welche kannst du im normalen Alltag nicht erfüllen/zulassen und biete ihm das dann im kontrolliertem Umfeld --> Enrichment! Schau dir im Video nachmal die Sequenzen der Begegnung mit Thomas an. Da siehst du, dass du ein Signal abfragst -> geht hinten herum auf die andere Seite <- das er in dieser Situation noch nicht ausführen kann. Solange du solche besonderen Signale in "bedrohlichen" Situationen noch nicht nutzen kannst, weil sie noch nicht unter Signalkontrolle stehen, musst du ihm anders Schutz geben -> geh selbst dazwischen, geh einen Bogen o.ä. Zusätzlich beobachte mal dein Leinenhandling. Leider fasst du die Leine oft nicht in der Handschlaufe und sie baumelt deshalb oft for Kurts Gesicht herum. Das kann einen Hund schon mal schnell nervös oder schlechter ansprechbar machen. Das sind Feinheiten, die du noch verbessern kannst. Arbeite weiterhin so konsequent positiv mit ihm und nutze das Entspannungstraining als Unterstützung beim Erwachsen werden, dann werdet ihr zu einem sehr guten Team zusammen wachsen. Viel Spaß dabei! Hier einige Bilder, die dabei von unserem Hund-Pädagogen-Team entstanden sind.
Auf diese Ergebnisse reagierte ich natürlich umgehend und übte das Alleine-Bleiben noch mal in kleineren Schritten und ganz anfänglich. Außerdem werde ich demnächst eine Kamera installieren, die filmen soll, wie Kurt sich während meiner Abwesenheit verhällt und ob er Stress oder Langeweile empfindet...
Nun sind die Sommerferien so gut wie vorbei, dennoch möchte ich einen kurzen Einblick in die letzten Tage mit Kurt VOR den Sommerferien geben.
An einem der letzten Schultage vor den Sommerferien saß ich bis zum späten Abend in der Klasse und korregierte die Hefte der Zweitklässler. Blue und Kurt waren natürlich dabei und vertrieben sich die Zeit auf ihre Weise. Dabei flogen die Fussel, kratzten die Krallen und taumelten die Tische. Aber Frauchen konnte so "in Ruhe" ihre Arbeit machen. Schönes Hundeleben! Kurt besitzt mitlerweile Heerscharen von Kuscheltieren. Und er liebt alle gleichermaßen. Darum muss auch manchmal mit allen gleichzeitig gespielt werden. Hier auf diesen Bildern ist er mit seinem Lieblingskuscheltier (Einem Türstopper-Schaf) beschäftigt.
Hier ein paar Impressionen von Kurt und seinem Hundekumpel Blue und ihrem Auskosten der letzten Sommerferienwoche. In 4 Tagen geht die Schule wieder los. Kurt wird allerdings erst in der darauf folgenden Woche wieder dabei sein. Diese Ferien-Verlängerung für Kurt liegt darin begründet, dass ich den Schülern die Möglichkeit geben möchte, erst mal in Ruhe in der 3. Klasse anzukommen und auch den neuen Schüler zu integrieren. Gemeinsam werden wir dann noch mal die wesentlichen Verhaltensregeln im Umgang mit Kurt erarbeiten. Und auch für den fast einjährigen, hoch pubertierenden Kurt ist es sinnvoll, sich langsam wieder an die Schule zu gewöhnen und zu erinnern, welche Regeln es hier auch für ihn gibt.
Wir freuen uns aber schon sehr auf die Kinder. Als ich Gestern mit Kurt in der Klasse war, um diese auf die Ankunft der Schüler vorzubreiten, war unser kleiner Klassenhund ganz erfreut und tatendurstig. Schön! Es ist im Moment aber auch einfach zu warm draußen, um sich zu bewegen. Ein Mal am Tag in den Bach springen und die restliche Zeit schlafen...
Hach, ein Hund sollte man sein! |
AutorRita Tolksdorf Archiv
March 2017
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