Kurt besitzt mitlerweile Heerscharen von Kuscheltieren. Und er liebt alle gleichermaßen. Darum muss auch manchmal mit allen gleichzeitig gespielt werden. Hier auf diesen Bildern ist er mit seinem Lieblingskuscheltier (Einem Türstopper-Schaf) beschäftigt.
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Hier ein paar Impressionen von Kurt und seinem Hundekumpel Blue und ihrem Auskosten der letzten Sommerferienwoche. In 4 Tagen geht die Schule wieder los. Kurt wird allerdings erst in der darauf folgenden Woche wieder dabei sein. Diese Ferien-Verlängerung für Kurt liegt darin begründet, dass ich den Schülern die Möglichkeit geben möchte, erst mal in Ruhe in der 3. Klasse anzukommen und auch den neuen Schüler zu integrieren. Gemeinsam werden wir dann noch mal die wesentlichen Verhaltensregeln im Umgang mit Kurt erarbeiten. Und auch für den fast einjährigen, hoch pubertierenden Kurt ist es sinnvoll, sich langsam wieder an die Schule zu gewöhnen und zu erinnern, welche Regeln es hier auch für ihn gibt.
Wir freuen uns aber schon sehr auf die Kinder. Als ich Gestern mit Kurt in der Klasse war, um diese auf die Ankunft der Schüler vorzubreiten, war unser kleiner Klassenhund ganz erfreut und tatendurstig. Schön! Es ist im Moment aber auch einfach zu warm draußen, um sich zu bewegen. Ein Mal am Tag in den Bach springen und die restliche Zeit schlafen...
Hach, ein Hund sollte man sein! Kurt ist inzwischen 11 Monate alt und mitlerweile ein richtiges Puber-Tier. Das Gehirn ist eine Baustelle, ursprünglich bekannte Signale sind irgendwo in den Windungen, Umleitungen und Sackgassen des neuronalen und hormonellen Chaosses verschwunden und sowieso ist fast alles spannender, als Frauchen.
Draußen arbeite ich sehr viel mit ihm daran, abrufbar zu bleiben und den Focus zu mir zu halten. Das gelang am Besten, wenn ich ihm das bot, was er (typisch Goldi) eh am liebsten tat: SCHNÜFFELN. Wir spielten also unheimlich viele Suchspiele, Der Dummi-Beutel (gefüllt mit Leckerchen) wurde versteckt oder auch einzelne Leckerchen. Dabei galt IMMER folgende Reihenfolge: "Blue und Kurt: Sitz!" "Kurt bleib!, Blue such!" "Blue sitz!" "Blue bleib!, Kurt such!" Kurt musste also auch üben, abzuwarten. Das fiel ihm sehr schwer, aber es wurde immer besser und besser. Mitlerweile klappt es sehr zuverlässig. Da Kurt aber trotz allem Üben der Ansprechbarkeit derzeit nicht sicher und zuverlässig abrufbar ist, läuft er im Wald fast immer mit einer Laufleine an einem Geschirr herum. So kann ich ihn auch auf eine größere Distanz sichern. Kurt grüßt aus den Sommerferien!
Seit einiger Zeit habe ich nichts mehr über Kurts Entwicklung und seinen Einsatz in der Klasse berichtet. Das soll sich nun ändern. Kurt war in den letzten Schulwochen etwa seit den Osterferien nur noch sehr selten im Einsatz. Das lang vor allem an drei neuen Schülern und einer damit einhergehenden, drastischen Veränderung der Klassensituation. Diese wurde so turbulent, laut und unstet, dass ich Kurt dies gern ersparen wollte. An einem der letzten Schultage vor den Sommerferien kam Kurt dann noch einmal mit, um sich mit einer schönen Abschluss-Stunde bereits etwas vorzeitig in die Ferien zu verabschieden. Zu diesem Zwecke baute ich am Vortag mit den Kindern in Gymnastik-Raum einen Parcours auf, den sich die Schüler selbst überlegen, aufzeichen und dann in Teamarbeit aufbauen sollten. Abends ging ich noch mal mit Kurt in den Raum und ließ ihn alles in Ruhe erforschen, damit er sich am nächsten Tag sicher und entspannt dort bewegen konnte. Den Parcours sollten die Kinder dann am nächsten Tag mit einem Leckerchen auf einem Löffel ballancierend bewältigen um dem wartenden Kurt auf der anderen Seite seine heiß ersehnte Belohnung für dessen "harte Arbeit" zukommen zu lassen. Anschließend durfte auch Kurt etwas tun. In den letzten Wochen hatten wir fleißig die Handführung geübt (Kurt sollte also der Hand eines Menschen folgen und sich so z.B. über Hinternisse führen lassen - mit und Ohne Leckerchen in der Hand). Zwei von mir gewählte Kinder durften ihn dann über und unter zwei Stangen hindurchführen. Das klappte prima und alle haben sich gefreut. Es war natülich schwer für die anderen, dies nicht selbst auch mit Kurt machen zu dürfen. Aber wir hatten vorher intensiv besprochen, dass Kurt diese für ihn anstrengende Arbeit nur ganz kurz schafft und dann eine Pause benötigt. Und da alle wollen, dass es Kurt gut geht, wollte ihn auch niemand überfordern und es gab erstaunlicher Weise kein Gejammer seitens der Kinder. So viel zu: Eigene Bedürfnisse zu Gunsten anderer zurückstellen können. Das ist für unsere Kinder ein wichtiges Lernziel. .... Die nachfolgenden Fotos sind am Vorabend der Hundestunde entstanden, als Kurt den Raum erst mal ohne die Kinder in Ruhe erkunden durfte. Schüler R. beschäftigt sich in seinen "Auszeiten" gerne mit Basteleien rund um Kurt. Dieses schöne Ergebnis ist in nur wenigen "Sitzungen" entstanden:
Gestern haben wir endlich die Bestätigung über unsere FREIWILLIGE SELBSTVERPFLICHTUNG bei Schulhundweb.de erhalten.
Somit dürfen wir nun deren patentiertes Logo (s.o.) nutzen, an Arbeitskreisen teilnehmen usw. Außerdem haben wir uns nun verpflichtet, stets auch immer im Sinne des Hundes zu agieren (klar!), gewisse Hygienerichtlinien einzuhalten und uns stetig fortzubilden. Aber was erzähle ich lange?! Für Pädagogik-Teams nur zu empfehlen! Schaut es euch an! Bisher sind deutschlandweit schon etwa 370 Teams angemeldet, welche auch auf schulhundweb.de namentlich genannt werden. http://www.schulhundweb.de/index.php/Freiwillige_Selbstverpflichtung Am Tag unserer Schulfeier (kurz vor Karnevall) kommen einzelne Schüler zwecks unserer Aufführung schon im Kostüm zur Schule.
In einer Spielezeit verbringen R. und Kurt einträchtig die Zeit in unserer Kuschelecke zusammen und es ist eine wahre Freude, R. beim Kommunizieren mit Kurt zuzuschauen. Es ist ein wirklich harmonisches miteinander. Die Schüler der 2. Klasse haben ein Schild gebastelt, welches wir an die Türe gehängt haben. Es soll unsere Besucher darüber informieren, wenn Kurt da ist.
Auf diese Weise sollen unschöne Schreck-Momente oder auch eventuelle allergische Reaktionen seitens unserer Gäste vermieden werden. Die Kinder hatten große Freude beim Basteln des Schildes und erinnern mich nun jedes Mal daran, es auf- oder abzuhängen; je nach dem, ob Kurt da ist, oder nicht. Bevor es an die Heftarbeit geht, um das eben Erübte nieder zu schreiben, macht Schüler F. eine kurze Verschnaufpause mit Kurt. Dieser scheint sich nur zu gerne für eine Kuschelrunde zur Verfügung zu stellen. Die Schüler beginnen nach und nach mit der Arbeit. Schüler F. benötigt noch einen Moment, um sich zu sammeln und durchzuatmen. Dabei hilft das Streicheln des warmen Hundekörpers. Auch das ruhige Atmen und der gleichmäßige Herzschlag des Tieres sorgen dafür, dass sich F. besser entspannen und auf die anstehende Aufgabe vorbereiten kann. _
Vor ein paar Tagen ist Kurts Kenndecke angekommen. Ich habe mir zunächst für eine entschieden, auf der "Therapiehund" steht, anstatt "Schulhund". Aus folgendem Grund: An einer Förderschule, wie der unseren, ist die Arbeit eines Hundes in der Schulklasse immer besonders auch eine therapeutische. Ich bin allerdings nicht sonderlich zufrieden mit dem Aufdruck, da er für unsere Schüler kaum zu lesen ist (schweres Wort und enge Buchstaben). Aber für den Anfang wird es genügen. Hauptsache, Kurt ist für die Schüler erst mal als "Arbeitshund im Dienst" zu erkennen und lernt dadurch auch selber, wann Freizeit und wann Arbeitszeit ist. Thema Malnehmen:
Gerade frisch eingeführt üben die Kinder nun anhand einer kleinen Geschichte (z.B. Muscheln sammeln) das Malnehmen. So zum Beispiel finden wir gemeinsam heraus, wie unser starker "Paul Plus" es immer nennt, wenn er 2, 2 und 2 Muscheln findet (2+2+2) und wir lernen, dass "Maxi Mal", unsere flinke Jongleurin, "das viel schneller sagen kann". Nämlich: 3x2. Außerdem finden die Kinder gemeinsam in kleinen Gruppen heraus, wie sie die Muscheln noch verteilen (kleine Vorübung zum Dividieren) können. Zum Beispiel: 3+3 oder auch 2x3 1+1+1+1+1+1 oder auch 6x1 Das Ausrechnen lasse ich den Kindern dabei offen. Zunächst kam es mir darauf an, dass sie den Vorgang an sich verstehen. Kurt sitzt interessiert daneben und "rechnet mit", "hört sich die Ergebnisse an" und hilft den Kindern dabei, sich zu konzentrieren. Ferien!
Kurt vermisst die Schule und unterstützt darum anstatt der Kinder beim Lernen einfach meinen Mann beim Schreiben seiner Promotion. ...Und das schon alleine dadurch, dass er einfach nur daneben liegt und entspannt döst. Schön! Kurt hat grade einen kleinen, für Welpen typischen, Ausschlag. Milchschorf genannt. Darum muss an den betroffenen Stellen (Bauch, Innenschenkel, Achseln und Ohr) eine Creme (Cutamed Topic) einmassiert werden. Das habe ich den Kindern heute erklärt und dann durften ein paar Kinder, die das wollten, Kurt an diesen Sellen eincremen. In meiner Klasse ist eine Schülerin, welche sonst noch etwas unsicher ist. Darübe, wie toll sie das heute gleistet hat, möchte ich hier berichten: Schülerin L. hat sich ganz mutig gemeldet und ich habe sie einen Teil des Innenschenkels von Kurt eincremen lassen. Sie hat voller Mut und (für ihre Verhältnisse) beherzt alles berührt, was berührt werden sollte und war sichtlich stolz, sich das auch getraut zu haben. Weil Kurt mit dem Bein zuckte, erklärte ich ihr, dass er dort etwas kitzelig wäre und sie fand das scheinbar ziemlich lustig und süß, denn sie lächelte und machte gerne weiter. Da war das zuckende Bein schon gar nicht mehr so erschreckend. Kurz darauf hatte sie die Ehre, das Kind zu sein, welches Kurt heute mit einer Übung verbunden ein Leckerchen geben darf. Ablauf der Übung: Kind ruft Kurt: "Kurt! Komm!". Kind sagt: "Kurt, Platz!" und führt die entsprechende Geste dazu aus. Kurt macht Platz. Kind gibt ihm das Leckerchen so, dass er nicht aufstehen muss, um es zu nehmen. Kind lobt und Streichelt ("Brav!"). Kind sagt: "Okey, Auf!" und die Übung ist beendet. ERSTMALS seit 1,5 Jahren hat sich L. getraut, in der Klasse ganz alleine (und nicht nur im Chor) die Stimme zu erheben, als Kurt nach zweimaligem leisen pipsen seines Namens nicht reagierte. Das Erlebnis, dass Kurt bei einer deutlichen Ansprache auch tatsächlich zu ihr kommt, war denke ich sehr deutlich und aufbauend für sie. Als er auch noch, nachdem sie den Befehl gab, sofort "Platz" machte und sie sich traute, ihm das Leckerchen freiwillig aus der bloßen Hand zu geben (und nicht die Hand im Ärmel zu vestecken) war sie zurecht sehr stolz auf sich! Bei der Verabschiedung zeigte sich das Tagesresultat: Sie verabschiedet Kurt (der neben mir an der Türe saß) mit einem sanften Streicheln auf dem KOPF (!). Das war schön zu beobachten. Denn bisher hatte sie ihn noch nie verabschiedet und auch nicht am Kopf berühren wollen. Ich bin sehr stolz auf L. Sie hat heute viel Selbstbewusstsein und Mut gezeigt und sich auch in ihrer Unsicherheit gegenüber Kurt ein ganzes Stückchen in Richtung eines selbstbewussten Umgangs mit ihm weiterentwickeln können. ... Hände waschen nicht vergessen! Um aber die Notwendigkeit dieses Vorgangs wirklich zu verinnerlichen, habe ich den Kindern die Aufgabe erteilt, auf dem Schulhof und in der Klasse zu beobachten, mit welchen Flächen und Gegenständen Kurt im Laufe eines Tages in Kontakt kommen. Eine Hälfte der Kinder war hier für das Beobachten von Kurts Pfoten, die andere Hälfte von Kurts Nase und Zunge zuständig. Die gesammelten Ergebnisse waren für die Kinder ernüchternd und so gibt es beim regelmäßigen Waschen der Hände auch keine Diskussionen mehr.
In der Klasse habe ich in der vergangenen Woche ein System eingeführt, bei welchem die Kinder sich für eine besonders gute Tat ein Leckerchen nehmen dürfen. Dieses tun sie in ihr Glässchen und verfüttern es bei widerrum anderen schönen Gelegenheiten an Kurt ("Kurt - Sitz!").
Beispiele für eine gute Tat: - Einem anderen Kind bei der Arbeit helfen. - Ein trauriges Kind trösten. - Einem verletzten/müden Kind die Tasche tragen. - Ein anderes Kind an z.B. eine vergessene Jacke erinnern. - ... Beispiele für Vermeidung von unterwünschtem Verhalten: - Einen ganzen Tag (Stunde, Woche, ...) keine Schimpfworte verwenden. - Einen ganzen Tag (Stunde, Woche, ...) kein anderes Kind verletzt haben. - Eine Woche lang jeden Tag pünktlich in der Schule sein. - ... Beispiele für schulische Leistungen: - Eine Woche lang jeden Tag seine Hausaufgaben gemacht haben. - Eine besonders gelungene und freiwillige Zusatz(haus)aufgabe machen. - Seine Schulunterlagen eine Woche lang immer ordentlich gepackt und alles dabei haben. - Selbst Hunden gegenüber noch unsichere Schüler, wie Schülerin L., genießen Kurts Nähe und sind gleich viel mehr "bei der Sache", wenn er unter ihrem Tisch liegt. Von Unserheit keine Spur mehr. Auf meine Frage, ob Kurt lieber woanders schlafen soll kommt nur ein vehementes Kopfschütteln. Was auch sonst... ;-) Ach... ist das schön!
Die Kinder schenken Kurt immer wieder neue Bilder und Basteleien. Mandalas, Papier-Blumen oder ein Papier-Kurt. Alles wird selbstverständlich vor Kurts Box aufgehängt und die Kinder sind "stolz wie Bolle". Meiner Meinung nach sollte ein Hund (egal ob Welpe oder Erwachsener) schon VOR seinem ersten Einsatz alle für ihn relevanten Flure und Räumlichkeiten in der Schule kennen lernen.
Bei uns lief das folgendermaßen ab: Schon eine Woche vor seinem Einsatz nahm ich Kurt am späten Nachmittag noch mal mit in die Schule. Dabei kam auch Blue mit, da dieser die Schule schon gut kannte und durch seine Ruhe den Kleinen noch zusätzlich Entspannung vermitteln sollte. Dies klappte gut. Wir hielten uns längere Zeit im Klassenraum auf und spazierten in den nächsten Tagen immer wieder auch entspannt durch leere Flure, Lehrerzimmt und über den Schulhof. Als Kurt nach wie vor keine Verunsicherungen zeigte und entspannt und neugierig blieb, verlegte ich unsere Besuche auf die Mittagszeit und ließ Blue Zuhause. Mittags waren noch vereinzelte Kinder da und Kurt machte nach und nach Erfahrungen mit ihnen, ohne gleich "die volle Dröhnung" zu bekommen. Außerdem lernte er so langsam auch die alltäglichen Geräusche und Gerüche der Schule kennen. Nach und nach habe ich Kurt auf diese Weise an Alles herangeführt, was später selbstverständlich für ihn sein soll und ihm einen sanften Einstieg in seine zukünftige Arbeitswelt ermöglicht. Mit den Kindern hatte ich eine Woche lang geübt, wie man sich einem Hund gegenüber verhält, welche Möglichkeiten des Ausdruckes er hatte (Laute, Körper) und uns eingehend mit der Körpersprache des Hundes befasst. Die erkannten und erlernten Regeln festigten wir durch das Anlegen eines kleinen Heftes und durch das Basteln einer Hunde-Tafel, auf der alles vermerkt war.
Die Wesentlichen Regeln für den Anfang war für mich: - Der Hund wird nicht gerufen! - 1 Hund, ein Kind! - Der Hund wird nicht umringt! - In seiner Box wird der Hund in Ruhe gelassen! Am ersten Tag dann wartete Kurt mit einem Kauknochen in seiner Box, während ich die Kinder begrüßte und herein bat. Sie wussten schon, dass sie sich nun leise auf ihre Plätze setzen musste. Ich setzte mich (vorerst ohne Kurt) Vorne auf den Stuhl. Dann wiederholten wir kurz die wichtigesten Regeln, welche wir in der vergangenen Woche kennen gelernt hatten. Dann holte ich Kurt aus seiner Box und setzte ihn mir auf den Schoß. Während die Kinder den noch immer dösenden Kurt interessiert und neugierig betrachteten, erzählte ich ihnen von seinem bisherigem Leben, seinen Eltern und Geschwistern, der Reise in sein neues Heim und die ersten Erfahrungen dort. Ich erzählte, was Kurt gerne tat (buddeln, fressen, spielen, schlafen, schnüffeln, ...) und was er nicht so gern hatte (Hektik, Lautstärke, Gemeinheiten, ...). Dabei baute ich fast wie in einer Geschichte all die erlernten Regeln ein und verknüpfte sie anschaulich für die Kinder mit dem kleinen Wesen, was da auf meinem Schoß lag. Dann kam der große Moment: Die Kinder durften einzeln nach Vorne kommen, Kurt an ihrer Hand schnüffeln lassen und ihn dann streicheln, wenn sie wollten. So wurde Kurt langsam an die Kinder herangeführt und die Kinder jedes seinem Thempo entsprechend an den Hund. Kurt durfte schließlich von meinem Schoß und sich in der Klasse umsehen (die er selbstverständlich schon vor seinem 1. Schultag kennen gelernt hatte). Die Kinder durften ihn berühren, wenn er bei ihnen stehen blieb, ansonsten ging er so seiner Wege. Nach kurzer Zeit legte er sich neben meinem Pult nieder und schlief entspannt weiter. Unser Unterricht wurde danach mit den üblichen Rhythmen und Routinen fortgeführt. Dieser ruhige und langsame Einstieg war für alle stressfrei und völlig ohne Hektik. Schön! Einem etwas schwierigerem Thema möchte ich mich in diesem Post widmen: Wie bringt man einem Welpen im Klassenzimmer bei, stubenrein zu werden?? Nun ja, theoretisch gesehen exakt genau so, wie man es auch Zuhause macht: Erwischt man den Welpen inflagranti, wird er ohne Schimpfen (sonst macht er es bei nächsten Mal ja wahrscheinlich heimlich in einer uneinsehbaren Ecke) unverzüglich hinaus auf die Wiese gebracht. Verrichtet er dort sein Geschäft, wird er überschwänglich gelobt. Hat man den Welpen nicht erwischt, macht man stillschweigend weg, was wegzumachen ist. Ein nachträgliches Schimpfen könnte der Welpe gar nicht mehr in den richtigen Zusammenhang bringen und er würde damit nur verunsichert werden. Am Besten man achtet genau auf den Hund und erkennt bald die Anzeichen (Schnüffeln, Unruhe, Hecheln, ...) und reagiert präventiev. Soweit dazu. ABER: Wie soll dieses Verfahren im Unterricht ablaufen? Ich kann ja nicht einfach mit dem Hund aus dem Raum heraus laufen, wenn sich unter ihm eine Pfütze bildet und die Kinder in der Klasse alleine lassen. Ich kann noch nicht mal auf die Warnsignale reagieren und mit dem Hund rausgehen, bevor etwas passiert. Ich muss bei den Kindern bleiben. Tja, und genau dieses Problem zeigte sich gleich am ersten Schultag: Kurt hatte sich vor dem Unterricht um 8:00 Uhr nicht mehr dazu bewegen lassen, sich draußen zu erleichtern. Also erzählte ich den Kindern davon und bereitete sie quasi vorsichtshalber auf ein mögliches Mallör des Welpen vor. Und tatsächlich: Um 9:15 Uhr legte er direkt hinter einem Schüler ein Häufchen und eine kleine Pfütze folgte um etwa 9:40 Uhr. Da diese Doppelstunde aber erst um 10:15 Uhr zu Ende war, blieb mir nichts anderes übrig, als alles wegzuwischen. Die Kinder blieben glücklicher Weise sehr entspannt. Das lag wohl auch an der guten Vorbereitung. Sie wussten, dass der Welpe ein "Baby" war, der -genau so wie sie das Auf-die-Toilette-gehen lernen musste- und der noch vieles nicht gut konnte. Am zweiten Tag gab es auch noch eine Pfütze aber jetzt, nach drei Wochen ist nichts mehr passiert, die Abläufe und Rhythmen sind gefestigt und ich kann mich auf den kleinen Kurt schon ausgesprochen gut verlassen :-) 25.10.14 Kurt und Blue verstehen sich prima! Bei einem Ausflug in der Nähe von Wolfsburg haben alle mächtig Spaß! Bei meinen Recherchen bin ich heute bei YouTube über Berichte gestolpert, die sich mit dem Einsatz von zwei Schulhunden in einem Gymnasium befassen. Mir haben die Videos sehr gefallen, da sie so liebevoll gemacht waren und mich sehr an meine Arbeit mit Kurt erinnerte. Darum stelle ich die Videos hier vor: |
AutorRita Tolksdorf Archiv
March 2017
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